Wenn man an französischen Wein denkt, kommen einem sofort klangvolle Namen wie Bordeaux, Burgund oder die Champagne in den Sinn. Doch abseits dieser großen Klassiker verbirgt sich im Südwesten Frankreichs eine ebenso traditionsreiche wie aufregend vielseitige Weinregion: der Sud-Ouest.
Zwischen Atlantik, Pyrenäen und Zentralmassiv gedeiht hier eine erstaunliche Vielfalt autochthoner Rebsorten, geprägt von uralten Kulturen, eigenständigen Terroirs und oft spektakulären Landschaften. Vom frischen Weißwein der Gascogne über würzige Rotweine aus Cahors bis hin zu edelsüßen Tropfen aus Jurançon – der Sud-Ouest ist ein wahres Schatzkästchen für Entdecker und Genießer.
Frische und Frucht – Die Weißweine aus der Gascogne, dem Jurançon und darüber hinaus
Der Einstieg in die Welt des Sud-Ouest beginnt leicht, frisch und aromatisch – mit den Weißweinen aus der Gascogne, dem Jurançon, dem Côtes de Duras und dem etwas unbekannteren Pacherenc du Vic-Bilh. Diese Regionen, beeinflusst vom atlantischen Klima und vielfältigen Böden, bringen Weine hervor, die mit lebendiger Säure, feiner Frucht und spannender Struktur begeistern.
Sauvignon mit südwestlichem Akzent – Domaine de Laulan, Côtes de Duras
Für ich einer der schönsten Weißweine der Probe kam aus einer eher unbekannten Ecke: dem Côtes de Duras. Der Sauvignon 2023 von Domaine de Laulan überzeugte mit einer klaren, frischen Art und viel Ausdruck. In der Nase: Stachelbeere, Zitrus, ein Hauch Kräuter – sehr aromatisch, aber nicht aufdringlich. Am Gaumen wirkte er lebendig, trocken und präzise, mit genau der richtigen Mischung aus Frucht und Frische. Was diesen Wein besonders machte: Er blieb im Kopf. Ein Sauvignon, der kein lauter Neuseeländer ist, aber Persönlichkeit hat – elegant, klar, erfrischend.
Rosés aus dem Sud-Ouest – Mehr als nur Sommerwein
Zwei Roséweine zeigten, wie unterschiedlich der Sud-Ouest auch in dieser Kategorie sein kann – vom charmanten Terrassenwein bis zum Charakterrosé mit Tiefe. Der Rosé 2023 von Château Ferrant (Côtes de Duras) zeigt sich fruchtig, frisch, unkompliziert, genau das, was man sich für die ersten warmen Frühlingstage wünscht.
Ganz anders dagegen der Rosé 2023 von Domaine de Mignaberry (Irouléguy): kräftiger, würziger, mit mehr Struktur und Anspruch. Die Rebsorten Tannat und Cabernet bringen hier Ecken und Kanten. Zwei Rosés, zwei Stilrichtungen – und ein schönes Beispiel dafür, wie vielfältig selbst die „leichte“ Seite des Sud-Ouest sein kann.
Charakter aus der Tiefe – Marcillac & Gaillac
Mit dem „Lo Sang del Pais 2023“ von Domaine du Cros aus Marcillac wurde es ernst – und richtig spannend. Der Name bedeutet „Das Blut des Landes“, und genau so schmeckt er auch: herzhaft, unverfälscht und mit Ecken und Kanten. Die seltene Rebsorte Fer Servadou bringt Aromen von dunklen Beeren, Cassis, Pfeffer und Rauch, dazu eine fast eisenhaltige Mineralität. Am Gaumen kräftig, kernig, leicht rustikal, aber gerade dadurch so faszinierend. Kein Everybody’s Darling, aber meiner schon – eher ein Charakterdarsteller mit rauem Charme.
Der „Les Gravels 2020“ von Rotier aus Gaillac zeigte sich zugänglicher. Ein Cuvée aus Duras, Syrah, Braucol und Cabernet Sauvignon, das mit reifer dunkler Frucht, feiner Würze und sanften Tanninen punktete. Ein guter, solider Wein, aber keiner, der bei mir lange nachhallt.
Zwei Stile, zwei Welten – Pécharmant & Fronton
Der „Pécharmant 2021“ von Château de Tiregand war für mich einer der überzeugenderen Weine des Abends. Merlot dominiert, begleitet von Cabernet Sauvignon, Franc und einem Hauch Malbec. In der Nase dunkle Früchte, etwas Tabak, ein Hauch Erde – angenehm zurückhaltend, aber vielversprechend. Am Gaumen zeigte er sich gut strukturiert, mit reifer Frucht und griffigem Tannin, aber ohne jede Aufdringlichkeit. Kein lauter Wein – eher einer, der mit klassischer Eleganz punktet. Für mich: einer der ruhigeren, aber nachhaltigeren Vertreter der Probe.
Der „Cuvée Don Quichotte“ von Domaine le Roc trägt seinen Namen nicht zufällig. Der Winzer stand offenbar selbst wie ein moderner Don Quichotte im Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie: Die Cuvée bewegt sich am äußersten Rand der AOP-Vorgaben für Fronton – mit einem vergleichsweise hohen Anteil von 40 % Syrah, was die zulässige Obergrenze der Ergänzungsrebsorten beinahe ausschöpft. Nur dank präziser Balance mit mindestens 60 % Négrette konnte der Wein überhaupt die Appellations-Zulassung behalten. Dieser fast symbolische Grenzgang spiegelt sich im Charakter des Weines wider: kraftvoll, kompromisslos, eigenwillig. Genau wie sein literarisches Vorbild kämpft dieser Wein gegen Konventionen – mit Pathos, vielleicht etwas Größenwahn, aber auch mit beeindruckender Entschlossenheit.
Ein Wein mit Substanz – Cahors und der Schmorbraten
Zum Hauptgang – einem wunderbar herzhaften Schmorbraten – wurde ein passender Begleiter serviert: die „Cuvée Particulière 2020“ von Château Lamartine, ein Cahors, wie man ihn sich vorstellt: dunkel, dicht und kräftig, mit 90 % Malbec und 10 % Tannat im Gepäck. Der Wein brachte Kraft, Würze und eine gewisse Erdigkeit mit – genau das, was ein deftiges Schmorgericht braucht – auch wenn sich Simon ein fetteres Cassoulet gewünscht hatte.
Dank und Anerkennung – Urkunden für Hajo Kraus und das Parkhotel am Taunus
Die Weinprobe „Frankreich Sud-Ouest“ war nicht nur ein vinophiles Highlight – sie bot auch Anlass für einen besonders würdigen Moment der Anerkennung.
Hajo Kraus: Mit Expertise und Herzblut

Mit einer Urkunde und einer Flasche Quinta Nova de Nossa Senhora do Carmo Portwein Vintage 2018 wurde Hans-Joachim („Hajo“) Kraus für seinen langjährigen Einsatz im Vorstand des Collegium Vini und seine Tätigkeit als Vizepräsident gewürdigt. In seiner Amtszeit hat er zahlreiche Veranstaltungen mitgestaltet – mit Fachkenntnis, Gespür für Qualität und großer persönlicher Hingabe.
Ob „Burgund“, „Osteuropa“ oder „Nahe“ – viele unvergessliche Proben trugen seine Handschrift. Nun verabschiedet er sich aus dem Vorstand, bleibt uns aber als Gebietskenner für Ahr, Mittelrhein und Nahe erhalten. Sein Wissen, seine Neugier und sein feiner Gaumen sind – und bleiben – ein Gewinn für uns alle.
Mit einem kleinen Augenzwinkern stand auf seiner Urkunde:
„Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein – und für langweilige Vorstandssitzungen.“
Parkhotel am Taunus: Gastfreundschaft mit Stil

Stefan Hofmann vom Parkhotel am Taunus erhielt eine Plakette – als Dank für die 5-Sterne-Gastfreundschaft in 2024. Das Parkhotel ist für viele Mitglieder des Collegium Vini längst mehr als nur ein Veranstaltungsort geworden: Es ist der Ort, an dem Weinkultur gelebt wird – mit Liebe zum Detail, aufmerksamer Betreuung und einem Ambiente, das unsere Veranstaltungen perfekt trägt. Ohne diese Partnerschaft wären viele Abende weniger rund gewesen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.

On ne boit pas, on donne un baiser à son verre et le vin rend une caresse.

In Abwesenheit von Dr. Jochen Bauke haben wir ihn zum Dank und als Anerkennung herausragender Verdienste
als langjähriger Präsident des Collegium Vini e.V. und unermüdlichen Förderung der Weinkultur gemäß unserer Satzung als Ehrenmitglied ausgezeichnet.
Meine Damen und Herren,
es gibt Menschen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern Kultur gestalten.
Die nicht nur führen, sondern prägen.
Und die, wenn sie ein Glas erheben, nicht einfach trinken – sondern, wie Montaigne so treffend formulierte„On ne boit pas, on donne un baiser à son verre et le vin rend une caresse.“
„Man trinkt nicht – man küsst sein Glas, und der Wein erwidert mit einer Liebkosung.“Mit diesen wenigen Worten ist viel von dem beschrieben, was unser ehemaliger langjähriger Präsident des Collegium Vini, exzellenter Weinkenner und Officier Commandeur der burgundischen Confrérie des Chevaliers du Tastevin, Dr. Jochen Bauke, über Jahrzehnte hinweg gelebt und weitergegeben hat: Eine tiefe Achtung vor dem Wein als Kulturgut, als Träger von Geschichte, Handwerk und Menschlichkeit.
Lieber Herr Dr. Bauke,
Ihr Name steht für Integrität, Bildung und Geschmack – in allen Bedeutungen des Wortes.
Sie haben das Collegium Vini nicht nur administrativ geleitet, sondern kulturell geadelt.
Mit Ihrer Präsenz, Ihrer Weltoffenheit und Ihrem feinen Gespür für Wein wie Mensch haben Sie unseren Verein zu einem Ort gemacht, an dem sich Intellekt und Genuss begegnen dürfen – ganz ohne Eitelkeit, aber mit Stil.
Ihre Weinansprachen waren stets mehr als sensorische Einordnungen – sie waren kleine Vorlesungen in Philosophie, Geschichte und Ethik des Genießens.
Wer Ihnen zuhörte, verließ den Raum nicht nur mit einem Schluck im Mund, sondern mit einem Gedanken im Kopf – und oft auch mit einem Lächeln. Und so ist es für uns eine besondere Freude, Sie zum Ehrenmitglied des Collegium Vini zu ernennen und Ihnen heute diese Urkunde zu überreichen – als Zeichen des Respekts, der Freundschaft und der bleibenden Dankbarkeit.
Für Ihre Verdienste um die Weinkultur, um unseren Verein und um eine Haltung, die das Trinken wieder zum Kultivieren erhebt.Vielen Dank, lieber Herr Dr. Bauke – und: A votre sanitaire!
Cahors im Dreiklang – Malbec mit Facetten
Nach dem kräftigen Speisebegleiter kam die volle Konzentration auf Cahors – die Heimat des Malbec, mit drei Weinen, die ganz unterschiedlich zeigten, was diese Rebsorte im Sud-Ouest leisten kann.
Den Anfang machte der „Les Escures 2023“ von Mas del Périé – und das war für mich der Wein, deseen letzte Flasche ich mit nach Hause nahm. In der Nase zunächst eher verhalten, fast zurückhaltend – die typische Frucht nicht gleich präsent. Doch am Gaumen blühte der Wein auf: saftige dunkle Beeren, kühle Mineralität, feines Tannin, alles sehr präzise, klar und frisch. Ein moderner Cahors, weniger schwer, mehr Finesse, der mit jeder Minute im Glas besser wurde. Sehr gelungen – und sehr trinkfreudig.
Deutlich kräftiger und klassischer zeigte sich danach der „Expression 2019“ von Lamartine: Der Wein zeigte Substanz, aber auch ein bisschen Schwere und Wärme, die ihn etwas weniger präzise wirken ließ als den Escures. Solide, mit viel Kraft – aber nicht ganz so animierend.
Den Abschluss bildete der „Le Cèdre 2018“ (nicht 2020!) von Château du Cèdre – ein Wein mit großer Erwartungshaltung, schließlich gilt er als Aushängeschild des Cahors. Der Jahrgang 2018 zeigte sich dunkel, konzentriert, mit Noten von Lakritz, dunklem Holz und Kräutern. Sicher beeindruckend in seiner Struktur, aber auch recht dicht und noch sehr jung wirkend – fast ein wenig unnahbar. Wer Tiefe sucht, wird hier fündig. Wer Trinkfluss sucht, vielleicht eher nicht.
Madiran – Tannat mit Nachdruck
Zum Abschluss der Rotweine wurde es noch einmal ernst: Madiran, die Hochburg der Rebsorte Tannat, stand auf dem Programm. Hier war klar: Jetzt kommt Kraft ins Glas – und das nicht zu knapp.
Das Collegium Vini hat bereits vor Jahren eine Weinprobe mit Fokus auf Tannat-Weinen aus Uruguay durchgeführt – damals als Online-Weinprobe unter Leitung von Dr. Peter Hilgard.
Die Rebsorte Tannat hat ihren Ursprung im Südwesten Frankreichs, insbesondere in der Madiran AOC, und ist bekannt für ihre tiefdunkle Farbe, hohen Tanninanteil und kräftige Struktur. In Frankreich werden Tannat-Weine oft mit Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc verschnitten, um die ausgeprägte Tanninstruktur zu mildern und die Aromen zu harmonisieren. Moderne französische Tannat-Weine zeichnen sich durch eine Betonung der Frucht und den Einsatz von Eichenholzreifung aus, um die Tannine zu soften und dem Wein zusätzliche Komplexität zu verleihen.
In Uruguay hingegen hat sich Tannat zur Nationalrebsorte entwickelt und präsentiert ein anderes Profil. Die uruguayischen Tannat-Weine sind in der Regel leichter im Körper und weisen weichere Tannine auf als ihre französischen Pendants. Sie sind oft fruchtbetonter und können Noten von Brombeeren und Pflaumen zeigen. Diese Stilistik ist teilweise auf das gemäßigtere Klima und die unterschiedlichen Bodenbedingungen in Uruguay zurückzuführen, die zu einer früheren Reife der Trauben und somit zu weicheren Tanninen führen.
Der „Odé d’Aydie 2017“ von Château d’Aydie zeigte sich bereits recht zugänglich: dunkle Frucht, etwas Pflaume, Lakritze und Kräuter, dazu ein Tannin, das zwar präsent, aber nicht bissig war. Ein Madiran, der nicht mit dem Holzhammer kommt, sondern sich fast charmant zeigt – ideal für den Einstieg in die Welt dieser oft kantigen Weine. Die letzte Flasche fand bei Susanne und Frederick Fundin ihr Zuhause.
Der „Montus 2019“ von Château Montus steigerte dann deutlich die Intensität: tiefdunkel, konzentriert, mit kräftigen Aromen von Cassis, Espresso und dunklem Holz. Am Gaumen wirkte er sehr kompakt, fast noch jugendlich verschlossen, mit viel Substanz, aber auch einer gewissen Schwere. Ein Wein für den Keller – und für geduldige Genießer.
Zum Abschluss der Trilogie der „Vieilles Vignes 2016“ von Château Bouscassé: ein echter Brocken, der Eindruck hinterließ. Dicht, stoffig, mit reifer Frucht, Tabak, Bitterschokolade und viel Grip. Doch trotz seiner Wucht wirkt er nicht überladen, sondern kontrolliert kraftvoll – ein Beispiel dafür, wie Tannat Eleganz entwickeln kann, wenn er alt genug und gut gemacht ist.
Für das Collegium Vini waren die beiden letzten Madiran die überzeugendsten Weine des Abends, in der Stichwahl wurde dann per Akklamation der „Vieilles Vignes 2016“ von Château Bouscassé der Wein des Abends. Burkhard Vieth konnte sich jeweils eine Flasche der beiden Weine sichern.
Zum Abschluss: Edelsüß und elegant – Jurançon & Monbazillac
Zum Finale der Probe wurde es süß – und das mit Stil. Zwei edelsüße Weine zeigten, dass der Sud-Ouest auch in dieser Disziplin brillieren kann, mit Charakter, Frische und Tiefe.
Der „Symphonie de Novembre 2021“ von Domaine Cauhapé aus dem Jurançon war eine duftige, verspielte Interpretation aus Petit Manseng. Mit 78 g/l Restzucker bringt er eine angenehme Süße mit, doch durch die belebende Säure bleibt er leichtfüßig und trinkanimierend. In der Nase tropische Früchte, Ananas, kandierte Zitrone – am Gaumen harmonisch, saftig, ein wenig exotisch, dabei nie klebrig. Ein eleganter Dessertwein, der auch solo begeistert.
Der zweite Wein, der „Les Tours des Verdots 2018“ aus Monbazillac, zeigte sich deutlich opulenter: 140 g/l Restzucker, mehr Honignoten, mehr Konzentration. Ein klassischer Vertreter seiner Art – üppig, goldgelb, mit Noten von getrockneter Aprikose, Karamell und Blütenhonig. Am Gaumen dicht und lang, mit einem Hauch Botrytis-Charakter, aber auch der nötigen Säure, um nicht schwer zu wirken. Ein Wein für besondere Momente – oder ein kräftiges Blauschimmelkäse-Dessert.
Beide Weine krönten die Probe mit Eleganz und Vielfalt – und zeigten noch einmal: Der Sud-Ouest hat für jeden Moment den passenden Wein.
Der Sud-Ouest: Eigenwillig. Überraschend. Unterschätzt.
Die Probe „Frankreich Sud-Ouest“ war eine Reise durch ein Weinland, das oft im Schatten seiner großen Nachbarn steht – völlig zu Unrecht. Denn was wir im Glas hatten, war weder zweitrangig noch beliebig, sondern geprägt von eigenständigen Rebsorten, ungewöhnlichen Kombinationen und einer ehrlichen Bodenständigkeit, die man in etablierten Regionen manchmal vermisst.
Von den frischen, zitrusbetonten Weißweinen der Gascogne über ausdrucksstarke Rosés und kraftvolle Rote aus Gaillac und Cahors bis hin zu tiefen, manchmal wilden Tannat-Weinen aus Madiran – das war kein Spaziergang durch bekannte Geschmacksprofile, sondern eher eine kleine Expedition mit Ecken und Kanten. Nicht jeder Wein gefiel auf Anhieb, aber fast jeder erzählte eine Geschichte. Besonders beeindruckt haben mich der präzise Sauvignon, der finessenreiche Les Escures, und der harmonische Pécharmant.
Und dann war da noch die Rebsorte Tannat, die uns bereits 2021 bei der Uruguay-Probe begegnet war – dort fruchtiger, geschmeidiger, zugänglicher. Im Sud-Ouest hingegen zeigt sie ihre wilde, kantige Herkunft. Zwei Welten, ein Ursprung – und ein spannender Vergleich, der zeigt, was Klima, Böden und Philosophie ausmachen.
Zum Schluss: Zwei edelsüße Weine, die den Abend mit Eleganz und Leichtigkeit beschlossen – ein versöhnlicher Ausklang nach so viel Ausdruck und Kraft.
Der Sud-Ouest bleibt eine Entdeckerregion. Und vielleicht ist das gerade das Schöne: Dass man hier nicht alles sofort versteht, sondern immer wieder neu hinschmecken muss. Vielen Dank, lieber Simon!
