Der Weinakademiker Club hatte kürzlich zu einer Rioja Veranstaltung eingeladen. Der Master of Wine Andreas Kubach brachte den Teilnehmern die Rioja als auftstrebendes Weingebiet Spaniens unter neuen Gesichtspunkten näher: „Rioja – das zurzeit spannendste Anbaugebiet Spaniens“. Eine steile These, die erläutert sein will.
Andreas propagiert die Rioja als „Region der 1000 Weine“, die Region artikuliere ihr Terroir immer mehr auch im Glas und stellt feine, terroirgeprägte Weine neben die klassischen Stilweine. Viel Kritik bekam auch der von Grosskeltereien geprägte Consejo Regulador ab, der wenig gegen einseitige, veraltete, vereinfachte und klischeebehaftete Informationen über die Rioja unternehme. Diese Veranstaltung hatte also zum Ziel, ein tieferes Verständnis über die Weinberge und Winzer der „alternativen“ Rioja zu vermitteln, die Konzeption der traditionellen vs. modernen Riojas hinter sich zu lassen und mehr in Stilweinen und Terroirweinen zu denken.
Ich erinnere mich an eine Reise in die Rioja mit Isabel del Olmo und Dr. Peter Hilgard, wir besuchten auch Remelluri mit seinen hervorragenden Weinen, das damals schon seine Problemchen mit dem Consejo Regulador hatte und als „Revoluzzer“ galt.
Exemplarisch stelle ich hier nur einge Weine vor.
Der 2019 Bideona L4GD4 (Laguardia) ist ein eleganter Rotwein der Bodega Bideona in der Rioja Alavesa. Der Wein darf nicht Laguardia heißen, mit dem seltsam anmutenden Namen umgeht man die Regularien bzgl. Vino de Municipio und Vinedo Singular.
Die Rebsorten dieses Weines zu 95% Tempranillo, der Rest ein Mischsatz aus Graciano, Mazuelo und Garnacha. In der Nase Aromen von reifen roten Früchten, am Gaumen vollmundig und geschmeidig, gut ausbalancierte Säure und Tannine.
Neben diesem und vielen anderen Terroirweinen konnten wir aber auch Klassiker verkosten, wie z.B. den 2015 Finca Ygay Gran Reserva (Marques de Murrieta, Logrono) oder den 2015 Prado Enea Gran Reserva (Bodegas Muga, Haro).
Fazit: Es war eine faszinierende Weinprobe mit vielen unterschiedlichen Ansätzen und Weinstilen. Ich habe viel Neues gelernt über die Rioja und die „dritte Generation“ von Weinen aus diesem wirklich sehr spannenden Anbaugebiet. Herzlichen Dank an Christine Scharrrer und Markus Erb für die Organisation und Andreas Kubach MW für die äußerst engagierte un dmit viel Herzblut geführte Präsentation wunderbarer Weine.