Liebe Collegiatinnen und Collegiaten,
statt zum Kaiserstuhl nach Franken: wir haben umgeplant, da in Südbaden uns kein Hotel für eine Nacht nehmen wollte, leider ein Trend in allen Weinanbaugebieten, der Zweitagesreisen erschwert.
Als Franken-Gebietsbeauftragter freue ich mich, die Collegiaten und ihre Gäste zu einer eintägigen Wein-, Genuss- und Kulturfahrt in das Mainfränkische einladen zu dürfen.
Mit der Abtei Münsterschwarzach besuchen wir eines der bedeutendsten Klöster im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 1913 gründeten Missionsbenediktiner aus St. Ottilien das 1803 unter Napoleon aufgehobene Kloster Münsterschwarzach neu. Damit setzte sich in Schwarzach am Main eine fast 1200 Jahre alte Klostertradition fort. Insgesamt gehören zur Abtei Münsterschwarzach 125 Mönche. Davon leben 90 Mönche in der Abtei – unter ihnen der prominente geistliche Autor Anselm Grün – und den abhängigen Häusern, 35 Mönche leben in den Missionsklöstern in aller Welt. Für die Region Mainfranken ist die Abtei geistliches Zentrum, aber auch ein touristisch sowie wirtschaftlich bedeutender Faktor mit seinen 20 Klosterbetrieben. Rund 10.000 Übernachtungsgäste im Gästehaus sowie über 200.000 Tagesbesucher zeugen davon.
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Erst 1999 hat Rudolf May sein Weingut in Retzstadt, gelegen in einem Seitental des Mains, nördlich von Würzburg beim Gramschatzer Wald, gegründet. Heute ist sein Weingut VDP-Mitglied und nach meinem Eindruck einer der qualitativ führenden Betriebe in Franken. „Mays Silvaner-Kollektion ist für uns die beste des Jahres mit einem großartigen Großen Gewächs aus dem Himmelspfad an der Spitze“ (Gault Millau 2016). Auf 13 ha Anbaufläche im Retzstadter Langenberg und im Thüngersheimer Johannisberg, mehrheitlich als Große Lage und Erste Lage nach VDP klassifiziert, wachsen mit viel Handarbeit gepflegte Reben, neben den fränkischen Klassikern auch Weißburgunder, Grauburgunder und Spätburgunder. Im Keller werden die Weine nur durch Schwerkraft bewegt und durch „ kontrolliertes Nichtstun“ der natürlichen Gärung und langer Fassreifung überlassen. Das Ergebnis sind ungemein klare, substanzreiche und reintönige Frankenweine, die Sorten- und Gebietstypizität auf das Beste ausdrücken. Mit unserer Weinprobe ist ein fränkischer Imbiss verbunden.
Nach unserer Klosterführung besuchen wir ein zweites renommiertes VDP-Weingut: Glaser-Himmelstoß. „Im Muschelkalk verwurzelt“ lautet das sympathische Motto der Glasers, in deren Familienbetrieb heute Tochter Julia frischen Wind bringt. Durch Heirat 1977 zusammengeführt, verbindet das Weingut Lagen in Nordheim, Volkach und Dettelbach. In unserer Probe wollen wir den unterschiedlichen Lagen im Vergleich nachschmecken. Auf der VDP-Präsentation in Würzburg stellte mir Julia Glaser sehr gelungene Grauburgunder und Silvaner aus Dettelbach vor, fränkisch trocken und mit viel Ausdruck. Eine besondere Stärke des Guts sind seine edelsüßen Weine aus dem Nordheimer Vögelein. Und man hat den Mut zu Innovationen: Orangeweine, das sind auf der Beerenschale spontan vergorene Weißweine.
Die Probe in Dettelbach leitet über in ein Abendessen im Restaurant Himmelstoß, in dessen lauschiger Weinlaube uns Roman Krückel mit feiner fränkischer Regionalküche bewirten wird. Dazu können wir ausgewählte Frankenweine als Essensbegleiter genießen.
Die Teilnahmegebühr für dieses Tagesprogramm beträgt 175 €. Sie ist bei Anmeldung auf das nachstehend angegebene Konto des Collegium Vini zu überweisen: Postbank PBNKDEFF IBAN DE96 4401 0046 0988 9904 62. Bitte melden Sie sich wie immer per E-Mail an Frau Gerda Machau an.
Ich freue mich darauf, viele von Ihnen auf unserer Fahrt nach Franken wieder zu treffen.
Mit den besten Grüßen
Ihr
gez. Dr. Klaus Schubäus
Ablauf der Tagesfahrt nach Franken am 5.8.2017
8.30 h Abfahrt in Friedrichsdorf
9.00 h Abfahrt in Frankfurt, Südseite Hauptbahnhof
11.00 h Weinprobe im Weingut Rudolf May in Retzstadt mit anschließendem Imbiss
15.00 h Führung in der Abtei Münsterschwarzach
17.00 h Weinprobe im Weingut Glaser-Himmelstoß in Dettelbach
18.30 h Essen im Restaurant Himmelstoß
20.30 h Rückfahrt
ca. 22.30 h Ankunft in Frankfurt
ca. 23.00 h Ankunft in Friedrichsdorf