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Gute Weine aus Burgunderreben sind bei Collegiaten immer willkommen! Nicht ganz zum Thema gehört allerdings meine tiefe Abneigung gegen das Amt der Deutschen Weinkönigin. Es stammt aus den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts und unter den Nazis sollte die „hübscheste dem Wein verbundene junge Frau“ gekürt werden um sich mit Parteibonzen fotografieren zu lassen. Man wollte das, was noch von deutscher Lebensart übrig geblieben war, großspurig demonstrieren. Zwar sind die intellektuellen und technischen Anforderungen an eine Weinkönigin in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gestiegen, aber etwas Kleinbürgerlich-voyeuristisches haftet dem Titel weiterhin an. Die öffentliche Diskussion um den ehemaligen FDP-Politiker Brüderle und eine dirndltragende Journalistin hat uns die fatale Nähe von Sexismus, Politik und Wein deutlich gemacht. Diese emotionale Nähe zu den Politspießern in unserem Lande braucht das erotischste Getränk der Welt wirklich nicht – genauso wenig wie eine Weinkönigin!
P.S.: Ich bin übrigens absolut sicher, dass eine Julia Klöcker auch in die Politik gefunden hätte, wenn sie nicht Weinkönigin gewesen wäre!
Na zum Teil muss ich da widersprechen: für die „fatale Nähe von Sexismus, Politik und Wein“ und die „emotionale Nähe zu den Politspießern“ können die Weinhoheiten nichts. Da sind dann schon die Sexisten und entsprechende Politiker ganz allein verantwortlich.
Ob man allerdings Weinköniginnen in einer Dirndl-Tracht zB. aus dem Rheingau wirklich braucht, ist eine andere Frage. Die mögen die Marketingexperten beantworten und was ich so höre, ist es gerade für die wichtigen Exportmärkte – China ! – ganz wichtig, dem Wein auch ein Gesicht zu geben. Ob das mit einem Weinkönig auch ginge, weiß ich nicht, vermute aber, dass der Zweck mit einer weiblichen Weinhoheit besser erzielt wird.