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Beaune von 1933, Fleurie von 1962, Abfüllung Louis d'Armont

Beaune 1933 und Fleurie 1962, Abfüllung Louis d’Armont

Kürzlich hatte ich unseren Schatzmeister, Dr. Thomas Thees, und unsere Kassenprüfer Michael Mölling und Burkhard Vieth zwecks Kassenprüfung des Collegium Vini e.V. zu Gast. Vorab: Diesbezüglich keine Besonderheiten. Was den Abend besonders machte, waren die beiden Weine, die wir gemeinsam verkostet haben. Unsere nächste Weinprobe dreht sich ja um Frankreich, also zog ich französische Weine hervor. Beide Weine wurden von einem Händler namens Louis d’Armont speziell für eine deutsche Kundschaft abgefüllt und charmanterweise einfach nach den Weinbaugemeinden benannt: ein „Beaune“ (Burgund) aus dem Jahr 1933 sowie einen „Fleurie“ (Beaujolais) von 1962. Mehr musste man damals nicht wissen.

Nachdem wir, wie zu erwarten, mit den Korken zu kämpfen hatten, erwiesen sich beide Weine überraschenderweise als mehr als trinkbar, so dass wir einen genussreichen und erstaunlichen Weinabend hatten.

Wie man auf dem Foto sehen kann. geben die Eitketten nicht wirklich viel Auskunft – schon gar nicht im Vergleich mit den heutzutage vorgeschriebenen Angaben.

Beaune von 1933, Abfüllung Louis d'Armont
Beaune von 1933, Abfüllung Louis d’Armont

Beim „Beaune“ von 1933 fielen in der Diskussion folgende Begriffe: sehr gereift, präsente Säure, gute Länge, fast noch fruchtig, Leder, Sherry, „sous bois“ (im Holz gereift), Kirschmarmelade, Premier Cru, fast wie ein 10-15 Jahre alter reifer Burgunder. Die Rebsorte dürfte (natürlich) Pinot Noir gewesen sein, den Alkoholgehalt schätzten wir auf 12 -12,5%. Die Farbe war dunkle Ziegel, fast schon braun. Nach ein paar Minuten an der Luft wurde der Wein sogar besser.

Fleurie von 1962, Abfüllung Louis d'Armont
Fleurie von 1962, Abfüllung Louis d’Armont

Der „Fleurie“ von 1962 erschien uns etwas „eindimensionaler“, was uns zur Diskussion über Beaujolais Primeur führte. Die Rebsorte dürfte hier Gamay gewesen sein. Es fielen Begriffe wie Kirsche (mon chérie), schlank, fruchtig, kräftige Säure. Die Farbe war etwas heller als beim „Beaune“, Alkoholgehalt wahrscheinlich ähnlich bei ca. 12%.

Mehr konnten wir auch nicht zu diesen beiden Weinen herausfinden – vielleicht weiß der eine oder andere Weinfreund mehr? Bitte schreibt mir.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Kraemer

    Noch nicht mal richtig können die Profis die Kapseln abschneiden.
    Das hat unter dem Flaschenhalswulst zu erfolgen.

    1. Klaus Rössler

      Sie haben vollkommen recht, mea culpa. Sehr aufmerksam von Ihnen. Ich hoffe, ich muss jetzt nicht zurücktreten?
      In der Tat wird empfohlen, die Kapsel unterhalb des Flaschenhalswulstes zu schneiden. Der Grund dafür ist, dass sich beim Einschenken Weinreste an der Kapsel sammeln können, wenn sie oberhalb des Wulstes abgeschnitten wurde, was die Hygiene und das Geschmackserlebnis beeinträchtigen kann. Das Schneiden unterhalb des Wulstes sorgt dafür, dass der Flaschenhals vollständig freigelegt ist und der Wein sauber ins Glas fließt. Dies ist besonders wichtig bei älteren Weinen mit empfindlichem Korken, da die Kapsel sonst potenziell mit dem Wein in Berührung kommen könnte.
      Wir waren aber äußerst vorsichtig beim Umfüllen.

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