Eine gelungene Premiere war es – die Online-Weinprobe am 5.12.2020 mit einem exklusiven Genusspaket von Graf Adelmann. Alle Teilnehmer hatten enorm viel Spaß, hatte eine solche Online-Weinprobe doch auch den nicht zu verachtenden Vorteil, dass man ja bereits zuhause war …
Einige hatten sich – im Rahmen der Empfehlungen – Gäste eingeladen und so den Spaß noch vergrößert. Einiges haben wir auch gelernt, was wir beim nächsten Mal vielleicht anders machen sollten oder bei größerer Teilnehmerzahl sogar anders machen müssen.
Einer der Weine hieß ja Carpe Diem. Rein zufällig hatte Dr. Hilgard ein paar Tage vorher, auf seinem Blog einen entsprechenden Artikel zu diesem Ausspruch veröffentlicht. Die wörtliche Übersetzung von Carpe Diem lautet „Pflücke den Tag“, eine schöne Sichtweise, wie ich finde.
Peter Hilgard meint zu der gelungenen Premiere:
Am 5.12.20 hat sich ein Häuflein von zusammen genommen 10 Collegiatinnen und Collegiaten zu einer virtuellen Weinprobe am häuslichen Computer-Bildschirm zusammengefunden. Etwa zwei Wochen vorher hatten sich die potentiellen Teilnehmer bei Frau Machau verbindlich angemeldet und diese hat dann beim Württemberger Weingut von Graf Adelmann entsprechende Probierpakete mit je 4 Flaschen bestellt. Die Portogebühren hat das CV übernommen, Graf Adelmann gewährte in „zähen Verhandlungen mit Frau Machau“ einen äußerst netten Rabatt, das Paket musste der jeweilige Teilnehmer selbst bezahlen – insgesamt also ein Schnäppchen. Mittels eines vom Präsidenten mitgeteilten „links“ beim Kommunikationsdienst „Skype“ konnten sich die Teilnehmer in das Treffen einloggen.
Wir haben zunächst den fleischfarbenen „2018er Muskattrollinger Rosé Sekt“ probiert: ein zartes, nicht dominierendes, Muskat-Aroma traf auf viel Frucht und eine feine Perlage. „Ein sehr schöner Einstieg“ war die einhellige Meinung. Es folgte eine höchst charaktervolle Weisswein-Cuvée aus Riesling, Weiß- und Grauburgunder“ namens „Die Mauern von Schaubeck“. Der Wein war Barrique-vergoren und besaß eine wunderbare Cremigkeit, ein breites Spektrum von balsamischen und fruchtigen Aromen sowie ein feines Säurespiel. Der nachfolgende rote Lemberger „Der Schwarze Löwe“ überzeugte durch seinen fruchtig-saftigen Burgunder-Stil. Abgeschlossen wurde die kleine Probe durch den im barrique ausgebauten „Carpe Diem“, einer Cuveé aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Es war tatsächlich der krönende Höhepunkt und zeigte das ganze Potential Württembergs für große Weine. Eine Stimme meinte allerdings, dass der Wein nicht landestypisch sei und zu sehr dem heutigen „mainstream“ entsprach.
Die Veranstaltung, die insgesamt etwas länger als eine Stunde dauerte, wurde von allen Teilnehmern als Freude bereitende Alternative zum ansonsten önologisch eher tristen Corona-Alltag gesehen. Eine Fortführung des Formats wurde allgemein gewünscht. Dennoch war allen bewusst, dass die virtuelle Verkostung niemals ein voller Ersatz für die Präsenz-Proben im „Steigenberger“ sein kann.
Peter Hilgard