Weniger bekanntes Weinland Spanien

Liebe Collegiatinnen und Collegiaten,
wir laden Sie herzlich ein zu unserer ersten Weinprobe im neuen Jahr:

Weniger bekanntes Weinland Spanien

am Mittwoch, dem 15. Februar 2017, um 18:30 Uhr
im Steigenberger Hotel Bad Homburg, Kaiser-Friedrich-Promenade 69

Das Ende des Baubooms in Spanien mit der folgenden Wirtschafts- und Bankenkrise hat auch dem Weintrinker im Lande die Lust am Genuss verdorben. Der Pro-Kopf-Verbrauch der Spanier an Wein sank von einst über 60 Liter/Jahr auf heute 32 Liter/Jahr, das ist nur etwas mehr als in Deutschland (24 Liter/Jahr). Wenn man den Konsum von reinem Alkohol in Spanien mit anderen europäischen Ländern vergleicht, gibt es keine sehr großen Unterschiede. Während die klassischen Weinländer auch die größten Weinkonsumenten sind, wird in Spanien, dem Land mit der größten Rebfläche der Welt (1,1 Mio ha!), heute mehr Bier als Wein getrunken! Da traditionell über die Hälfte der gesamten spanischen Weinproduktion im Lande selbst konsumiert wurde, musste die radikale Veränderung der Trinkgewohnheiten, zusammen mit den wirtschaftlichen (z.B. einer Arbeitslosenquote von 21,6%) und gesellschaftlichen Problemen massive Folgen für die spanische Weinwirtschaft haben. Der enorme Exportdruck und ein damit verbundener Preiskampf kommt wenigstens den Konsumenten zu Gute. Das beste Preis-/Genussverhältnis beim Wein findet man heute in Spanien!
Einst war Spanien ein reines Weißweinland, aber mit der weltweit zunehmenden Nachfrage nach Rotweinen wurden in den letzten Jahrzehnten vornehmlich rote Reben gepflanzt, und heute sind es ziemlich genau 50 % rote Sorten und 50 % weiße Sorten (zum Vergleich: Deutschland 64 % weiße und 36 % rote Sorten). Wenn man dies auf die gesamte Rebfläche projiziert, wird eine erstaunliche Tatsache deutlich, nämlich dass Spanien heute immer noch der größte Weißweinproduzent der Welt ist. Die Sorte Airén ist mit einer Anbaufläche von gegenwärtig 338.635 ha (zum Vergleich: Riesling in Deutschland: 23.293 ha) die am häufigsten angebaute Rebe der Welt. Sie kommt praktisch nur in der Mancha, dem Land des Don Quijote, vor, was die enormen Dimensionen des spanischen Weinbaus verdeutlicht. Etwa die Hälfte der Rebflächen im Lande darf die kontrollierte Herkunftsbezeichnung D.O. (Denominación de origen) tragen. Insgesamt 64 D.O.-Gebiete gibt es gegenwärtig. Weinbauregionen wie die Rioja, Ribera del Duero und Navarra sind in Deutschland gut bekannt, während andere und kleinere Gebiete den Sprung ins Rampenlicht noch nicht geschafft haben.
Ziel der Probe „Weniger bekanntes Weinland Spanien“ ist es, einige Geheimtipps von der Iberischen Halbinsel einem kundigen Publikum vorzustellen. Regionen, die abseits des Mainstreams liegen, verfügen häufig über interessante autochthone Rebsorten oder Pflanzungen internationaler Reben, die das spezifische lokale Terroir zum Ausdruck bringen. Die önologische Reise geht vom galicischen Nordwesten der Halbinsel über das zentrale Hochland Alt- und Neukastiliens zur Mittelmeerküste und in den andalusischen Süden. Es werden Weine der verschiedensten Qualitätsstufen vorgestellt und solche, die als „Autoren-Weine“ keine offizielle Herkunftsbezeichnung tragen und sich als „Super-Reservas“ ins sensorische Gedächtnis vieler Weinfreunde eingeprägt haben.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an der Weinprobe, Gäste sind selbstverständlich ebenfalls herzlich willkommen.
Der Kostenbeitrag für diese Veranstaltung beträgt für Collegiatinnen und Collegiaten 40 €. Gäste bezahlen einen Kostenbeitrag von 50 €. Während der Probe wird ein Tellergericht gereicht.

Bitte melden Sie sich unter der E-Mail-Adresse Gerda.Machau@t-online.de verbindlich an und überweisen Sie bitte den entsprechenden Betrag.

Mit herzlichen Grüßen

gez. Dr. Peter Hilgard gez. Hans-Joachim Kraus

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